6-hour difference: freundschaftlicher Austausch mit der Wenjiang Schule in Chengdu, China

Seitdem wir unsere WeChat-Gruppe Anfang April ins Leben gerufen haben, gab es zunächst einen schnellen Zuwachs an Mitgliedern bis wir auf 21 Teilnehmer kamen. Davon kommen 15 Leute aus China und 6 aus Deutschland. Wir nannten die Gruppe auf Vorschlag einer der Schüler aus China kurzerhand „6-hour difference“, um auf die große Zeitverschiebung zwischen uns hinzuweisen. Doch trotz dieser großen Distanz, haben wir es geschafft, einander kennenzulernen; und genau das wollen wir mit unserem Gruppennamen ausdrücken.
In der Gruppe an sich schreiben wir nicht so häufig, meistens nur wenn Events anstehen oder etwas Aufregendes passiert ist. Dann werden Infos und auch interessante Fotos geteilt.
Allerdings hatten eine meiner chinesischen Freunde und ich die Gruppe von vornherein mit einer bestimmten Absicht erstellt: Wir wollten, dass man über diese Gruppe Kontakte schließen kann. Was man dann damit macht, ist jedem selbst überlassen. Somit kann man sich in der Gruppe jede beliebige Person heraussuchen und mit ihr ein privates Gespräch anfangen. 
So ist es viel einfacher, sich wirklich besser kennenzulernen, als wenn man in einer großen Gruppe schreibt. Außerdem sind einem viele Freiheiten gesetzt, da man schreiben kann, mit wem man will und auch sooft man will und über was man will.
Auf diese Art bin ich mit insgesamt 9 Mädchen aus China in Kontakt gekommen, die alle sehr nett sind und mit denen es immer sehr viel Spaß macht, zu schreiben. Mit 3 von ihnen habe ich sogar eine Art richtige Freundschaft geschlossen, da wir meistens bis zu täglich schreiben und so regelmäßig miteinander in Kontakt stehen. Und schließlich gibt es auch so viele Dinge, über die man sich austauschen kann. Zum Einen ist das das Schulsystem des anderen, weil es zwischen dem deutschen und dem chinesischen System so viele Unterschiede gibt, die es Spaß macht zu entdecken. Außerdem merkt man sich diese Infos auch viel besser als wenn man sie in der Schule beigebracht bekommt, weil man erfährt, was einen interessiert und man so Spaß am Lernen bekommt. Ich habe schon ein größeres Interesse für das chinesische Bildungssystem bekommen als für wenig andere Themen. 
Weiterführend kann man sich auch sobald man sich näher kennt, über viele persönliche Dinge unterhalten wie interessante Events des Tages oder Sorgen und Probleme. Meine neuen Freunde und ich haben uns schon oft in schwereren Zeiten Mut gemacht und getröstet oder sogar einander bei Aufgaben zum Beispiel im schulischen Bereich geholfen. So konnten sie mir für einen Vortrag viele Details über das chinesische Bildungssystem geben und ich konnte einer Freundin mehr über das Studieren in Deutschland erzählen, weil sie überlegt hierher zu ziehen. Aber auch sprachlich kann man so weiter kommen, weil man immer „Experten“ auf diesem Gebiet hat, die einem zum Beispiel Fragen beantworten können. Und auch andersherum funktioniert das sehr gut, weil manche von ihnen auch versuchen deutsch zu lernen oder zumindest die Grundlagen wissen wollen. 
Deshalb denke ich auch, dass dies eine große Chance für uns ist, eine neue Kultur kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen. Ich kann mir oft gar nicht mehr vorstellen, wie es war bevor das hier begonnen hatte und ich noch niemanden aus China gekannt hatte.

Sienna, 9/3

3. Fremdsprache Chinesisch – Schule am Palmengarten
Unterricht – Wenjiang Schule