Egal, welcher Glaube oder welche Hautfarbe – vor euch steht ein Mensch

Mit dieser heutzutage wieder umso wichtigeren Botschaft besuchte am Donnerstag, den 21.03.2024, Renate Aris die Bibliothek der Schule am Palmengarten. In 90 Minuten erzählte sie den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 11 von ihrem Leben.

Frau Aris hat als jüdisches Kind den Holocaust überlebt. Aufgewachsen in Dresden war sie seit ihrer Geburt den Repressalien der Nationalsozialisten ausgesetzt: kein Besuch im Freibad, keine Schule, keine Haustiere. Nur bestimmte offene Straßenbahnwagen oder besonders markierte Bänke durfte sie nutzen. Im Jahr 1945 sollte Familie Aris in ein Konzentrationslager deportiert werden. Doch während des Bombardements Dresdens im Februar 1945 floh die Mutter mit ihren beiden Kindern und versteckte sich im Haus eines Bekannten. Als die Nazis nach ihnen suchten, überlebten sie nur durch Glück. Andere Familienmitglieder hatten dieses Glück nicht und starben in den Konzentrationslagern.

Während Frau Aris erzählt, ist es leise im Raum. Ihre Erzählung macht die Inhalte aus dem Unterricht auf einmal lebendig und verbindet sie mit einem persönlichen Schicksal. Nach den 90 Minuten haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeiten, Fragen zu stellen und die mitgebrachten Materialien zu sichten. Darunter befindet sich beispielsweise ein gelber Judenstern, den Frau Aris selbst getragen hat.

Neben ihrer Lebensgeschichte bringt Frau Aris eine eindeutige Botschaft mit an unsere Schule: Egal, welcher Glaube oder welche Hautfarbe, oder welche Ohrläppchen – vor euch steht ein Mensch. Diese Botschaft ist gerade in Zeiten von aufflammenden Rechtspopulismus, Rassismus und Antisemitismus umso wichtiger und kann gar nicht oft genug gesagt werden. Sie muss in die Welt getragen werden, um die Gräueltaten und den unbeschreiblichen Terror der Nationalsozialisten nicht zu vergessen und nie wieder zu zulassen.